"Der zerbrochene Krug"
von Heinrich von Kleist
Kulturschmiede am 20., 21., 22., 23. Oktober 2016
Es wird schon wieder fleißig geprobt
Ankläger und Beschuldigte, kuriose Figuren und Verwicklungen. Das alles eingebettet in die leider
ewig aktuellen Themen Korruption, Machtmissbrauch, Egoismus und gesellschaftlichen Wandel.
Das ist: Kleists "Zerbrochener Krug". Diese bitterböse Komödie will das "Spielwerk-Arnsberg" unter Leitung von Susanne Gieseke und Gabi Renner auf die Bühne bringen.
"Weil Kleists Intention, den Blick auf Missstände zu lenken, auch jetzt wieder hervorragend in die
Zeit passt."
-Susanne Gieseke
Immerhin: 1808 bei der Uraufführung im Weimarer Hoftheater gnadenlos vom Publikum
ausgepfiffen, zählt "Der zerbrochene Krug" zu den Klassikern des Theaters. Nicht ohne Grund.
Die Handlung spielt im niederländischen Huisum, einem kleinen Dorf nahe Utrecht, gegen Ende
des 17. Jahrhunderts. Dorfrichter Adam, dessen Schlafzimmer zugleich Gerichtsstube ist, hat an
diesem schicksalsschweren Morgen über einen besonders schwierigen Fall zu richten: Das
Familienerbstück der Marthe Rull, ein Krug von unschätzbarem Wert, ist in der Nacht zerbrochen
worden. Und nun soll Dorfrichter Adam für Gerechtigkeit sorgen und dem Übertäter zu seiner
rechtmäßigen Strafe verhelfen.
Wer wird denn um so einen Krug so einen Aufstand machen!
-Eve
Doch ausgerechnet an diesem Tag kündigt sich zu allem Überfluss unerquicklicher Besuch an: der
des Obergerichtes zu Utrecht. Frau Gerichtsrat Walter ist auf dem Weg nach Huisum. Um sich von
der ordnungs- und vorschriftsgemäßen Justizarbeit auf dem Land zu überzeugen. Denn, findet Frau
Gerichtsrat, so mancher Richter solle seinem Amt nicht mehr recht gewachsen sein. Und tatsächlich
- sie wird Zeugin einer sehr sonderbaren Verhandlung: Verwirrung um eine verschwundene
Perücke, ein arg zerschundener Dorfrichter und ein Verhandlungsverlauf, den so wohl selbst im
dörflichem Huisum niemand erwartet hätte.