Zwischen den Stühlen
Das "spielwerk-arnsberg" servierte einen unterhaltsamen (Mutter-) Tag mit Musikstücken von "akzente" und kulinarischen Köstlichkeiten von
Dietmar Wosberg. Die Zuschauer erlebten eine Veranstaltung voller Abwechslung mit bittersüßen Texten von Heine, Ringelnatz bis Christa Reinig und Heinz Erhard - dargeboten auf der Bühne und zwischen den Stühlen - mit Acapellamusik und besonderen Leckerbissen. Obwohl es auf der Bühne hoch her ging und neben den Fetzen sogar manchmal "die Stühle flogen", konnten die Zuschauer bequem auf Ihren Stühlen sitzen bleiben. Eine gelungene Kombination von Unterhaltung und Wohlbefinden.
Die Mausefalle
Die Mausefalle des "spielwerk-Arnsberg“ ist zugeschnappt - in der Kulturschmiede. Mittendrin ein begeistertes Premierenpublikum, das fasziniert der spannenden Kriminalgeschichte auf der Suche nach dem geheimnisvollen Täter folgte.
Die Arnsbergerin Hildegard von Aswege hat schon vor Jahren versucht, das bekannte Agatha Christie-Stück in London im Original zu sehen. Donnerstagabend verwandelte sich dann für sie und alle anderen Zuschauer die Bühne der Kulturschmiede in ein kleines Stück England: Das Wohnzimmer der Pension Monkswell, 20 Meilen von London, wird Schauplatz einer ganz besonderen Krimistunde.
Illustre Schar im Haus
Ein Schneesturm wütet. Aus der Dunkelheit berichtet die Radiostimme (Michael Wiehagen) von einem grausigen Mord. Hausherrin Mollie (Susanne Fette) und Ehemann Giles (Christian Vernholz) erwarten ihre ersten Pensionsgäste. Das Haus füllt sich mit einer illustren Schar: Da ist die überdrehte Christin (Marie Neuhaus-Schwermann), eine versnobte Mrs. Boyle (Johanna Roefs), Mayor Metcalf (Dr. Reinhard Fuß), die taffe Miss Casewell (Iris Scheele) und als Überraschungsgast schneit die schrille Mrs. Paravicini (Anke Hafermann) ins Haus. Sie alle tragen dunkle Mäntel, Schal und Filzhut - was genau zur Täterbeschreibung passt.
Die Stimmung unter den von der Außenwelt abgeschnittenen Gästen ist geprägt von Misstrauen, das Vermieterehepaar verwünscht bereits den Tag, an dem sie die Pension eröffnet haben. Mit dem Erscheinen von Detektiv Sergeant Trotter (Bernd Fette) kriecht die Kälte der Angst ins Haus: "Sie sitzen in der Falle! Der Täter ist schon da!“ warnt er. Und obwohl Sergeant Trotter einen weiteren Mord verhindern will, werden die Zuschauer Augenzeuge des Mordes von Mrs. Boyle. - Dramaturgie mit einem Augenzwinkern, denn Regisseurin Anke Lux hat das Licht am Schluss dieser Schlüsselszene ausgeknipst. Die Zuschauer werden im Dunkeln gelassen und haben in der Pause Zeit, über den möglichen Täter oder die Täterin zu rätseln. Jeder scheint verdächtig...Ein Netz der AngstNach der Pause ist es an Sergeant Trotter, das Rätsel zu lösen. Er verhört, überprüft Alibis. Das Netz der Angst zieht sich enger. Alle Beteiligten sitzen in der Mausefalle - der eigenen Gefühle und Gedanken. Das Schauspiel der Grand Dame des britischen Krimis setzt die Charaktere unter Druck, für die Schauspieler die Gelegenheit, das Äußerste aus ihren Figuren herauszuholen und auszudrücken. Dann hat Trotter eine geniale Idee, wie die skurrile Situation beendet und der Täter überführt werden kann. Für manchen Zuschauer bringt die Auflösung dann doch ein sehr sehr überraschendes Ende. Für die intensive, ausdrucksstarke und mit viel Liebe zum Detail inszenierte Aufführung bedankte sich das Publikum mit begeistertem Applaus. Für einen Abend saßen alle nur zu gerne in der Mausefalle und ließen sich fesseln von einem glänzend aufgelegtem "spielwerk-arnsberg“.
Ute Vollmer
Hugo von Hofmannsthals JEDERMANN gilt als der Festspielklassiker schlechthin.
Anlässlich der 775-Jahr-Feier der Stadt Arnsberg wurde der JEDERMANN zum wiederholten Mal im Klosterhof Wedinghausen aufgeführt. Bei dem aufwendigen Open-Air-Event lag die ganze Organisation in den Händen des spielwerks. Dank der Unterstützung der heimischen Wirtschaft und der Stadt Arnsberg war dieses Projekt zu realisieren. Die hervorragende Leistung und Spielfreude der Darsteller unter der Leitung von Anke Lux, Musik und tolle Lichteffekte, die Besonderheit des Aufführungsortes – alles zusammen erzeugte eine ganz besondere Atmosphäre, die das Publikum anrührte und begeisterte. An die 100 Mitwirkende standen auf der Bühne. So wie das Salonorchester (Hans Dörner), der Junge Kammerchor (Dr. Peter Sölken) und der Zirkus Fantastello (Petra Fromm, Peter Radischewski)
Tosender Applaus für glanzvolle Jedermann- Aufführung
Minutenlanger, teils trampelnder Applaus im Stehen folgt, der die faszinierende Bühnenleistung der Laiendarsteller mit vollem Recht begeistert belohnte.
J. Ottersbach(WP/WR)